Vorträge und online Vorträge 2024

Juli 2024

online Vortrag mit Carina Kolkmeyer

Die Kastration von Hunden – ein Einschnitt ins Hundeleben ?!

Di. 30.07.2024 19:00 – 21:30 Uhr Kosten: 35,- € (inkl. MwSt.)

Da die Kastration ein großer Einschnitt ins Hundeleben sein kann, ist es äußerst wichtig, immer Einzelfallentscheidungen zu treffen. Bisherige Studienergebnisse führen immer wieder vor Augen, dass es nach einer Kastration durch den Wegfall der Sexualhormone zu
vermehrtem Stress, zu Panik, zu Aggression und/oder verminderter Geselligkeit kommen kann.
Aus verhaltensbiologischer Perspektive sollte eine Kastration nie leichtfertig durchgeführt werden und Hundehalter/innen sollte immer eine datengestützte Entscheidungshilfe geboten werden.

Während des Vortrags werden Studienergebnisse dargestellt und das Wissen auch praktisch direkt angewendet, indem Videos gemeinsam ausgewertet werden, um das Hundeverhalten korrekt einschätzen zu können.

Carina Kolkmeyer, – promoviert an der Universität Vechta im Fachbereich Biologie. Ihr Forschungsschwerpunkt ist das Sozialverhalten kastrierter und intakter Hunde. Sie bietet gemeinsam mit der Mammalia AG individuelle Einzelberatungen an, die sich auf  erhaltensbiologische und veterinärmedizinische Einschätzungen stützen. Neben ihrer Leidenschaft für die Hundeforschung widmet sie sich auch der Forschung im Zootierbereich. Im Osnabrücker Zoo bietet sie gemeinsam mit PD Dr. Udo Gansloßer mehrmals im Jahr einen verhaltensbiologischen Methodenkurs an und unterstützt die Kursteilnehmenden bei ihren Beobachtungen sowie den darauffolgenden statistischen Analysen.

September 2024

online Vortrag mit Dr. Marie Nitzschner

Die Persönlichkeit des Hundes

Do. 19.09.2024 19:00 – 20:30 Uhr Kosten: 35,- € (inkl. MwSt.)

Was Hundehalter wohl schon immer wussten, erfährt auch in der Wissenschaft immer mehr Aufmerksamkeit: Auch Hunde haben ihre ganz eigene Persönlichkeit. Aber wie kann man ein so abstraktes Konstrukt wie „Persönlichkeit“ möglichst objektiv beschreiben? Von welchen Persönlichkeitsmerkmalen spricht man beim Hund?

Wie entwickelt sich die Persönlichkeit eines Hundes? Gibt es Rassenunterschiede in Hinblick auf die verschiedenen Persönlichkeitsmerkmale und wenn ja, wie groß sind die?

Wie beeinflussen Erfahrungen die Persönlichkeit eines Hundes? Welche Rolle spielen dabei die ersten Lebenswochen?

Diese und weitere Fragen werden im Vortrag besprochen.

Die Referentin:

Dr. Marie Nitzschner ist promovierte Verhaltensbiologin und Hundetrainierin. Sie hat 10 Jahren am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie über die kognitiven Fähigkeiten von Hunden geforscht. Sie mehrere Studien selbst konzipiert, durchgeführt und wissenschaftlich publiziert.

Durch den Besuch zahlreicher Konferenzen und einem weitreichenden Netzwerk in der Wissenschaftswelt hat sie einen tiefgreifenden Einblick in die aktuellen Forschungsthemen.

Marie ist Mitgründerin der KynoLogisch – Hundetrainer:innenausbildung, in der sie die wissenschaftliche Leitung übernimmt und als Dozentin tätig ist. Im April 2021 erschien ihr erstes Buch „Die Persönlichkeit des Hundes“ im KOSMOS-Verlag. Ein zweites Buch „Wie Hunde lernen“ ist momentan in Arbeit.

November 2024

Online Vortrag mit Prof. Dr. Achim Gruber

Geschundene Gefährten: Krank durch Irrwege in der Zucht. Welche Auswege und Empfehlungen gibt es?

Di. 05.11.2024 19:00 – 21:30Uhr Kosten: 35,- € (inkl. MwSt.)

Die enorme Rassevielfalt bei Hunden zählt zu den wertvollsten Errungenschaften in der Haustierzucht. Beim Hundekauf hat die „Qual der Wahl“ längst die früher übliche Frage nach einer geeigneten Rasse abgelöst. Besonders die Überbetonung vielfach extremer Äußerlichkeiten der letzten Jahrzehnte bereitet der Tiermedizin jedoch große Sorgen. So kennen wir weit über achtzig Krankheiten, Leiden und Sinnesstörungen, die als direkte Folge populärer Zuchtziele entstanden sind. Viel zu kurze Nasen sind nur die Spitze eines gigantischen Eisbergs, denn andere Extreme wie sehr große oder sehr kleine Hunde, überaus kurze Beinchen, Korkenzieherruten und erst recht viele Farb- und Fellvarianten können zu schweren gesundheitlichen Schäden führen. Nicht wenige davon sind in offiziellen Rassestandards vorgeschrieben, die damit zu verschriftlichten Aufforderungen zum Verstoß gegen das Tierschutzgesetz werden.

Ein zweiter, wahrscheinlich noch viel größerer Problemkreis betrifft die vielen Inzuchtfolgen, die durch übertriebenen Reinrassigkeitsglauben entstanden sind. Erst die Forschungen der letzten Jahre haben uns die Augen darüber geöffnet, welche gesundheitlichen Katastrophen wir in der Zucht seit Erfindung der Reinrassigkeit vor 150 Jahren angerichtet haben. Auch manche Katzen und andere Heimtiere sind betroffen.

Doch unsere Gesellschaft, vielfach erst recht die glühenden Rassefans, tun sich noch schwer damit, diese Entwicklungen zu akzeptieren und umzusteuern. Die Behörden setzen unser eigentlich seit 10 Jahren klar formuliertes Tierschutzgesetz kaum um, und die aktuelle Präzisierung des Gesetzes wird wohl weit hinter seinen Möglichkeiten zurückbleiben. Auch hier hinkt Deutschland weit hinter anderen Ländern hinterher.

In diesem Vortrag werden Details und Hintergründe erklärt und es werden verschiedene Auswege aufgezeigt, wie wir zurück zu gesunden Haustieren gelangen können, ohne die Rassen abzuschaffen. Machen Sie mit, besonders auch beim Kaufentscheid, denn es wird nur produziert, was der Markt verlangt!

Der Referent: Nach seinem Studium an der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) von 1986 bis 1991 promovierte Achim Gruber am dortigen Institut für Pathologie 1994 über die Entstehung von virusinduzierten Gehirnmissbildungen bei Rindern. Nach zweijähriger Assistentenzeit wechselte er an das Department of Molecular Medicine des Cornell University College of Veterinary Medicine, Ithaca, USA, wo ihm 1999 der Grad des Doctor of Philosophy (Ph.D.) in Molecular Biology of Cancer verliehen wurde. Nach seiner Habilitation, Fachtierarztanerkennung in Pathologie und Ernennung zum Diplomate des European College of Veterinary Pathologists in 2001 arbeitete er als Oberassistent an der TiHo, bevor er dort 2003 zum C3-Professor für Molekulare Tierpathologie berufen wurde. Seit 2004 leitet er das Institut für Tierpathologie am Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin, wo er von 2013 bis 2019 auch Forschungsdekan war.

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