Tagesseminar mit Robert Mehl im Pfotenhof Mönchengladbach

Traumata und ihre psychischen Folgen

So. 15.09.2024 Kosten: 160,- € (inkl. MwSt.)

Menschen, aber auch Hunde, die Opfer von Gewalt, jeglicher Form von Missbrauch oder lebensbedrohlichen Umständen wurden, leiden unter Umständen ein Leben lang unter den Folgen. Viele Hundehalter und –trainer werden zunehmend mit traumatisierten Hunden, die z. B. aus dem Tierschutz kommen, konfrontiert. Oft zeigen diese Hunde Verhaltensauffälligkeiten wie Ängste, aggressives Verhalten, Unruhe, stereotypes oder selbstverletzendes Verhalten, die mit herkömmlichen Erziehungs- und Trainingsmethoden nur schwer beeinflussbar sind.

Hunde und Menschen zeigen als Reaktion auf ein Trauma ähnliche Bewältigungsstrategien und entwickeln vergleichbare psychische Symptome bzw. Verhaltensprobleme aufgrund von neurobiologischen Veränderungen ihres Nervensystems. Daher betrachten wir in diesem Seminar die Traumafolgestörungen aus der Perspektive der klinischen Psychologie und der Neurowissenschaft.

Die Traumaforschung zeigt, dass sowohl bei Säugetieren als auch Menschen die Auswirkungen von Traumata an die nächsten Generationen weitergegeben werden können. Wir klären die Mechanismen dieser transgenerationalen Traumatisierung und sprechen in diesem Zusammenhang kurz über Epigenetik und Bindung.

Wir beschäftigen uns außerdem mit der Frage, welche Interventionen und Behandlungsansätze bei der Bewältigung der psychischen Folgen eines Traumas helfen und ob diese auf Hunde übertragbar sind.

Nicht jedes Individuum, das ein Trauma erlebt hat, entwickelt psychische Symptome als Reaktion darauf. Um dies zu erklären, befassen wir uns nicht zuletzt auch mit dem Phänomen der Resilienz, der psychischen Widerstandsfähigkeit, und den schützenden Faktoren, die in der Prävention psychischer Erkrankungen vom Welpenalter an eine wichtige Rolle spielen.

Das Seminar richtet sich an Hundetrainer und Hundehalter, die sich für die neurobiologischen Ursachen und intrapsychischen Zusammenhänge bei der Entstehung von Traumafolgestörungen interessieren. Der Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung theoretischer Kenntnisse, die anhand von Beispielen anschaulich beleuchtet werden. Konkrete Fälle der Teilnehmer werden nicht besprochen. Das Seminar enthält keine praktischen verhaltenstherapeutischen Arbeiten und ersetzt keine Verhaltenstherapie und keine Ausbildung.

Der Referent: Robert Mehl ist Diplom-Psychologe und Kriminologe (M.A.) mit therapeutischen Zusatzausbildungen als „Systemischer Berater und Familientherapeut“ (DGSF) und für den „Professionellen Einsatz von Hunden in der Therapie“ (dogument). Seit 2016 ist er freiberuflich als Referent sowie Systemischer Berater und Coach tätig. Zudem ist er aktuell in Weiterbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten (Schwerpunkt Verhaltenstherapie). Er ist Autor des Buches „Die Psyche des Hundes“ (KOSMOS-Verlag).